Folienärzte...
Lassen Sie mich durch, ich bin Folienarzt und ich habe die Lizenz zum kreuzen."
Heute hab ich mich wieder einmal gefragt, was genau es wohl wirklich mit der summativ integrativen Wissenvermittlung an der Medizinischen Universität Innsbruck auf sich hat.
Wenn ein Sachverhalt hinter einer so sperrigen Bezeichnung versteckt wird, kann das ja primär schon mal nix Gutes bedeuten.
Was heißt es aber nun für den Studenten?
Nun ja, ich bin in den letzten Jahren zu dem Schluss gekommen, dass summativ integrativ für manche Professoren vielleicht vor allem bedeutet, sämtliche Folieninhalte von anderen Vorträgen konsequent in ihre eigenen Vorträge zu integrieren . Das spart Zeit und die Studenten freuen sich bestimmt, wenn sie ein und denselben Sachverhalt von drei verschiedenen Leuten präsentiert bekommen. Auf diese Weise nun summiert sich die Redundanz und am Ende des Tages werde ich irgendwie das Gefühl nicht los, dass hier ein Sprung in der Platte ist.
Aber es ist bestimmt genauso pädagogisch wertvoll, eine Sache zehnmal schlecht als einmal gut erklärt zu bekommen. Denn die Quantität ist hier der Qualität noch meilenweit voraus.
Trotzdem sollte man vorsichtig sein an der MUI, denn es könnte unter Umständen der Eindruck entstehen, dass die rechte Hand nicht so recht weiß, was die Linke tut.
Aber was wäre leerer Inhalt ohne Form?
So kann ich mich jeden Tag aufs Neue an den ästhetisch ansprechenden Powerpointhintergründen erfreuen. Diese sind die optimale Untermahlung der aufwändigen Pirouetten und Schleifen die so mancher Laserpointerartist durchführt und die vielleicht ein wenig vom Inhalt ablenken sollen. So ein Laserpointer hat aber durchaus auch etwas für sich. So kann der Vortragende beispielsweise nie in die peinliche Situation geraten, in der Zeile zu verrutschen. Er weiß immer, wo er gerade von seiner Folie herunterliest (!).
Und jeden Tag haben die Professoren aus ihren obligatorischen ppt-Folien aufs Neue ein nettes Tabellenpäckchen geschnürt und mit Graphiken und Prävalenz- und Inzidenzangaben gespickt.
Wenn ich also später mal einen Patienten behandle, kann ich ihm sofort sagen, wieviele pro 100.000 Einwohnern dasselbe haben wie er. Behandeln kann ich ihn aber leider nicht so gut. Aber das macht ja nichts, ich bin ein Folienarzt. Ich weiß ja wie hoch die Prävalenz ist, also soll er einfach mal bei einem von den Betroffenen anrufen, vielleicht weiß der ja wies geht.
Die Rechnung, dass das Auswendiglernen von Folien einen Arzt ergibt, geht eben doch nicht auf. Denn wer meint, die Powerpointpräsentationen seien der hochkonzentrierte Wissensextrakt aus allen relevanten Büchern, der irrt gewaltig. Wenn, dann kann man eher sagen, dass sich manche Vortragende eine dünne Wissens-Brühe daraus gekocht haben, die nun die Studierenden auslöffeln dürfen.
Also, ein Tipp für jeden: Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie ihren Arzt, ob er je ein Buch von innen gesehen hat.

Heute hab ich mich wieder einmal gefragt, was genau es wohl wirklich mit der summativ integrativen Wissenvermittlung an der Medizinischen Universität Innsbruck auf sich hat.
Wenn ein Sachverhalt hinter einer so sperrigen Bezeichnung versteckt wird, kann das ja primär schon mal nix Gutes bedeuten.
Was heißt es aber nun für den Studenten?
Nun ja, ich bin in den letzten Jahren zu dem Schluss gekommen, dass summativ integrativ für manche Professoren vielleicht vor allem bedeutet, sämtliche Folieninhalte von anderen Vorträgen konsequent in ihre eigenen Vorträge zu integrieren . Das spart Zeit und die Studenten freuen sich bestimmt, wenn sie ein und denselben Sachverhalt von drei verschiedenen Leuten präsentiert bekommen. Auf diese Weise nun summiert sich die Redundanz und am Ende des Tages werde ich irgendwie das Gefühl nicht los, dass hier ein Sprung in der Platte ist.
Aber es ist bestimmt genauso pädagogisch wertvoll, eine Sache zehnmal schlecht als einmal gut erklärt zu bekommen. Denn die Quantität ist hier der Qualität noch meilenweit voraus.
Trotzdem sollte man vorsichtig sein an der MUI, denn es könnte unter Umständen der Eindruck entstehen, dass die rechte Hand nicht so recht weiß, was die Linke tut.
Aber was wäre leerer Inhalt ohne Form?
So kann ich mich jeden Tag aufs Neue an den ästhetisch ansprechenden Powerpointhintergründen erfreuen. Diese sind die optimale Untermahlung der aufwändigen Pirouetten und Schleifen die so mancher Laserpointerartist durchführt und die vielleicht ein wenig vom Inhalt ablenken sollen. So ein Laserpointer hat aber durchaus auch etwas für sich. So kann der Vortragende beispielsweise nie in die peinliche Situation geraten, in der Zeile zu verrutschen. Er weiß immer, wo er gerade von seiner Folie herunterliest (!).
Und jeden Tag haben die Professoren aus ihren obligatorischen ppt-Folien aufs Neue ein nettes Tabellenpäckchen geschnürt und mit Graphiken und Prävalenz- und Inzidenzangaben gespickt.
Wenn ich also später mal einen Patienten behandle, kann ich ihm sofort sagen, wieviele pro 100.000 Einwohnern dasselbe haben wie er. Behandeln kann ich ihn aber leider nicht so gut. Aber das macht ja nichts, ich bin ein Folienarzt. Ich weiß ja wie hoch die Prävalenz ist, also soll er einfach mal bei einem von den Betroffenen anrufen, vielleicht weiß der ja wies geht.
Die Rechnung, dass das Auswendiglernen von Folien einen Arzt ergibt, geht eben doch nicht auf. Denn wer meint, die Powerpointpräsentationen seien der hochkonzentrierte Wissensextrakt aus allen relevanten Büchern, der irrt gewaltig. Wenn, dann kann man eher sagen, dass sich manche Vortragende eine dünne Wissens-Brühe daraus gekocht haben, die nun die Studierenden auslöffeln dürfen.
Also, ein Tipp für jeden: Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie ihren Arzt, ob er je ein Buch von innen gesehen hat.

sOnJaS - 23. Jan, 18:55
goncita - 23. Jan, 21:14
da bringst du mal auf eine gewitzte und vielleicht etwas überspitzte art und weise was mir auf dem herzen liegt. der comic ist echt genial. wollen wir doch für die patienten hoffen, dass unsere zukunft nicht so wird.
axior - 2. Mär, 12:34
folien_ärzte!
das ist doch mal ein
EYE_stopper,
der was kann.
aber auch der text paßt zum theme
und das theme zum text
und
zum eye_stopper.
lesenswerter blog.
servus,
werner in wiener neustadt
http://mathematikos.uboot.com
EYE_stopper,
der was kann.
aber auch der text paßt zum theme
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